Was Betriebe im Tourismus tun können, wenn Mitarbeiter*innen fehlen und warum die Lösung oft nicht im Außen, sondern im Innen liegt.
Die Herausforderungen für Tourismusbetriebe in Kärnten sind vielfältig – aber eine sticht besonders heraus: Mitarbeiter*innen zu finden und zu halten.
Was tun, wenn man das Gefühl hat, dass niemand mehr in der Branche arbeiten will? Oder schlimmer noch: im eigenen Unternehmen?
Der Blick nach innen – warum gute Leute gehen
Klar ist, viele Rahmenbedingungen lassen sich nicht von heute auf morgen ändern. Saisonzeiten, Arbeitszeiten, Anforderungen. Doch das, was wirklich zählt und was häufig unterschätzt wird, ist die Kultur im Betrieb.
Menschen gehen selten wegen der Arbeit an sich. Sie gehen wegen:
- fehlender Wertschätzung
- schlechter Führung
- ständiger Überlastung
- Intransparenz und mangelnder Kommunikation
Empathie, Verlässlichkeit und ein wertschätzendes Miteinander werden immer mehr zu den entscheidenden Faktoren, ob jemand bleibt oder geht.
Vertrauen ist keine Floskel – es ist Führungsaufgabe
Viele Betriebe haben erkannt, dass die Fachkräfte von heute mehr als nur ein Gehalt und einen Dienstplan wollen. Sie wollen gehört werden. Sie wollen sinnvolle Aufgaben, Entwicklungsmöglichkeiten und einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen. Wer Vertrauen schenkt, gewinnt Vertrauen.
Das beginnt bei Kleinigkeiten:
- Ein regelmäßiges Gespräch auf Augenhöhe.
- Eine Führungskraft, die zuhört. Eine Arbeitsumgebung, in der Fehler nicht abgestraft, sondern als Lernchance gesehen werden.
Führung 2025: Von der Ansage zum Dialog
Gerade im Tourismus ist die Beziehung zwischen Führungskraft und Team entscheidend. Wer auf reine Kontrolle setzt, verliert oft die besten Leute. Wer jedoch einen echten Dialog aufbaut, fördert Loyalität, Eigenverantwortung und Zusammenhalt.
- Fragen, statt Anordnen.
- Verstehen, statt Urteilen.
- Raum geben, statt Druck machen.
- Das ist Führung, die bleibt.
Was Sie konkret und sofort (!) tun können:
- Regelmäßig Feedback geben: nicht nur einmal im Jahr, regelmäßig, ehrlich, konstruktiv.
- Das Team einbinden: Wer gefragt wird, fühlt sich wertvoll. Lassen Sie Mitarbeitende mitdenken und mitgestalten.
- Transparenz zeigen: Kommunizieren Sie klar über Veränderungen, Ziele, Herausforderungen. Das schafft Vertrauen.
- Haltung zeigen: Wofür steht Ihr Betrieb? Welche Werte leben Sie? Das ist es, was neue Mitarbeiter*innen wirklich interessiert.
- Den Alltag menschlich machen: Feiern Sie kleine Erfolge. Sagen Sie Danke. Sorgen Sie für Pausen, gute Übergaben, klare Strukturen.